history
Armenien ist ein geheimnisvolles Land, das den Besucher augenblicklich in seinen Bann schlägt, das einen scheinbar gleichzeitig Jahrhunderte zurückversetzt und doch alle Sinne auf das hier und jetzt lenkt. Seine wechselvolle Geschichte ist durchwoben von Sagen und Sagenhaftem wie der Landung der Arche Noahs auf dem Berg Ararat oder Marco Polos Reisen entlang der Seidenstraße. Die Armenier sind ein uraltes Volk mit einer hochentwickelten eigenständigen kulturellen Identität. Diese bewahrten sie auch über wechselvolle Jahrhunderte. Sie findet sich bis heute in den Gesichtern seines Volkes: vom alten Mütterchen auf dem Lande bis hin zu zukunftsgerichteter jugendlicher Hoffnung und Aufbruchsstimmung in den modernen Gesichtern der Großstadt.
Die Armenier sind eines der ältesten Kulturvölker der Welt, die seit undenklichen Zeiten im Hochland von Armenien beheimatet sind. Die Armenier selbst nennen ihr Land Haik oder Haiastan, a... View more
Armenien ist ein geheimnisvolles Land, das den Besucher augenblicklich in seinen Bann schlägt, das einen scheinbar gleichzeitig Jahrhunderte zurückversetzt und doch alle Sinne auf das hier und jetzt lenkt. Seine wechselvolle Geschichte ist durchwoben von Sagen und Sagenhaftem wie der Landung der Arche Noahs auf dem Berg Ararat oder Marco Polos Reisen entlang der Seidenstraße. Die Armenier sind ein uraltes Volk mit einer hochentwickelten eigenständigen kulturellen Identität. Diese bewahrten sie auch über wechselvolle Jahrhunderte. Sie findet sich bis heute in den Gesichtern seines Volkes: vom alten Mütterchen auf dem Lande bis hin zu zukunftsgerichteter jugendlicher Hoffnung und Aufbruchsstimmung in den modernen Gesichtern der Großstadt.
Die Armenier sind eines der ältesten Kulturvölker der Welt, die seit undenklichen Zeiten im Hochland von Armenien beheimatet sind. Die Armenier selbst nennen ihr Land Haik oder Haiastan, aber außerhalb des Landes ist es als Armenien bekannt. Die Eigenbezeichnung ist auf den Stammvater Haik zurückzuführen, der einmal der höchste Gott der Armenier war.
In der Bibel wird Armenien als das Land Ararat erwähnt. Der Staat Urartu – der Vorgängerstaat des Königreichs Armenien – hatte bereits ein hoch entwickeltes Staatswesen. Das Museum der Festung Erebuni am Stadtrand Erevans legt Zeugnis davon ab.
200 v. Chr. erlebte Armenien eine Blütezeit, und zwar infolge bereichernder Kontakte mit der hellenistischen Kulturwelt. Kunst und Literatur blühten und die damalige Hauptstadt Artaschat war das Kulturzentrum. Andererseits profitierte Armenien technologisch wie wirtschaftlich als Durchzugsgebiet für Karawane, die auf den Trassen der Seidenstraße nach dem Westen unterwegs waren. So war Armenien nicht nur eines der wichtigsten Handelsgebiete, sondern auch ein Juwel, auf das sich das Auge so manches Rivalen begehrlich richtete.
Armenien konnte jedoch seine Souveränität bewahren – sogar in der Zeit des sich schnell vergrößernden Römischen Reiches. Zwar war es tributpflichtig, aber unter seinen eigenen souveränen Königen. 66 n. Chr. krönte der römische Kaiser Nero Trdat l. aus der Arschakuni – Dynastie zum König von Armenien.
Wegen strategisch wichtiger Lage an der Ost-West-Achse war es Armenien beschieden, geschichtlich ein Vermittler aber auch ein Zankapfel zwischen seinen Nachbarn zu sein. Jedoch gelang es den Armeniern immer wieder, sich der fortwährenden militärischen Invasionen und kulturellen Assimilationsversuche seitens der Römer, Perser, Byzantiner, der Araber usw. zu erwehren.
Trotz einer Reihe militärischer und politischer Niederlagen bewahrte Armenien stets seine nationale Identität und einzigartige Kultur. Die Entwicklung des armenischen Alphabets spielte eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung der kulturellen Einheit, auch wenn das Land politisch zerplittert und unter fremder Herrschaft war. Vom 11.-13. Jh. musste Armenien dem Ansturm der seldschukischen Türken und Mongolen Widerstand leisten. Im 17. Jahrhundert wurde das Land zwischen dem Osmanischen Reich und Persien aufgeteilt. 1828 wurde der unter persischer Herrschaft stehende Teil Armeniens dem Russischen Reich angeschlossen.
Anfang des 20. Jahrhunderts begann die Osmanische Türkei die geplante systematische Ausrottung der armenischen Bevölkerung in den von Armeniern bewohnten Städten und Dörfern des Osmanischen Reiches. Während des Genozids von 1915-1917 wurden über 1,5 Milionen Armenier ermordet und nur wenige konnten sich retten. Sie fanden Zuflucht im Nahen Osten, in Europa und Nordamerika und gründeten dort die Gemeinden der armenischen Diaspora.
1918 wurde nach dem Ersten Weltkrieg die erste unabhängige Republik Armenien ausgerufen. Doch nach nur zwei Jahren überfielen die russischen Bolschewiki das Land und Armenien wurde als Teilrepublik der Sowjetunion einverleibt.
Nach 70 Jahren Zugehörigkeit zur Sowjetunion wurde in Armenien 1991 die Unabhängigkeit wiederhergestellt. Seit dieser Zeit entwickelt sich Armenien als unabhängige Repiblik. Heute hat die Republik Armenien etwa 3 Milionen Einwohner, von denen ca. 95 % armenischer Abstammung sind. Als nationale Minderheiten leben in Armenien Russen, Kurden, Griechen und Assyrer. In der Hauptstadt Erevan lebt etwa ein Drittel der Bevölkerung.
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